Am Rosengarten
60 km • + 2.207 hm • - 1.104 hm • 05:00:00 Nettozeit
Da es über Nacht geregnet hatte ist die Luft morgens schön frisch und es scheint ein angenehmer Tag zu werden.
Wir fahren auf dem schnellsten Wege - d.h. Straße - nach Tiers (1028 m), um dort die Tour wieder aufzunehmen. Das Warmfahren erledigt sich dabei ziemlich schnell, da gleich zu beginn ein 28%iger Anstieg auf uns wartet.
Den Rosengarten entlang bleiben wir auch weiterhin auf der Provinzstraße. Den vielversprechenden Single unterhalb des Rosengarten lassen wir komplett aus *schnief*, um Ralfs druckempfindlichen und unangenehm pochenden Finger nicht unnötig zu belasten. Einfachere Wege fährt er daher so lange wie möglich einhändig. Leider sehen wir vom Rosengarten so gut wie nichts, da sich dichte Wolken unterhalb des Kammes.
Hinter Dorfer (1792 m) biegen wir dann doch noch von der Straße
ab und fahren zur Moser Alm (1580 m) hinab. Die Gegend ist für
Biker gut erschlossen. Die ganze restliche Tour verläuft auf ausgeschilderten
Bike-Wegen. Sie sind zwar diesmal nicht so anspruchsvoll, doch kommt uns
das heute ja eher gelegen.
Wenig später kommen wir schon beim Karer See (1520 m) an.
Mit seinem klarem, blau-türkisem Wasser ist er ein richtiger Touristenmagnet.
Da heute Sonntag ist, befindet er sich praktisch im Belagerungszustand!
Auf der Höhe bleibend fahren wir auf dem Tempelweg nach Obereggen (1552 m). Der kurzen Abfahrt nach Rauth (1276 m) folgt ein Anstieg, am Schwarzenbach entlang, hoch zum Lavace Joch (1830 m). Bisher war die Etappe ziemlich unspektakulär - viel Straße und Forstpiste. Versöhnt werden wir jedoch mit dem grandiosen Panorama, welches sich uns hier oben zeigt. Endlich sind die Wolken vor dem Rosengarten abgezogen und von der tief stehenden Sonne präsentiert er sich in voller Länge.
Der Jochgrimm (1989 m), unser Tagesziel, ist nun auch bald erreicht.
Nach einigen Kilometer Straße kommen wir bei der Hütte an.
Dort treffen wir auf drei Kölner welche auf der selben Route unterwegs
sind. Sie waren zwar einen Tag später gestartet, konnte uns aber
durch den Ruhetag wieder aufholen.
Es ist schon das zweite Mal, dass sie auf dieser Route sind. Nachdem sie
1997 die Krimmler Tauern wegen eines Schneefalls nicht überqueren
konnten, wollen sie diesmal die Tour von Anfang bis Ende durchfahren.
Als uns Sascha fragt, ob wir uns ebenfalls bei den Hütten vorher
angemeldet hätten, meint Piet, er hätte auch beim letzten Transalp
ohne Reservierung nie Probleme gehabt. Das stimmt auch ... aber nur bis
zu diesem Tag!
Den hat meine Satteltasche übrigens nicht mehr überlebt. War wohl doch keine gute Idee, das schwere Schloss da hineinzudrücken ...